Florian Schwamborn ist ein deutsch-französischer Komponist, Autor, interpretierender und improvisierender Pianist, Dirigent, Historiker, Musiktheoretiker und Pädagoge.

©Rich Serra

Anfänglich Autodidakt, nährten seine Klavierimprovisationen seine musikalische Phantasie und er wandte sich schnell der Komposition zu. Er begann seine Karriere mit dem Komponieren von Bühnemusik und erforschte dabei verschiedene musikalische Sprachen. Heute kultiviert er als ewiger Forscher einen dichten, originellen musikalischen Nährboden, der von seinem ultimativen Interesse an avantgardistischen, transversalen, multidisziplinären und experimentellen Ansätzen berreichert wird. Er nimmt regelmäßig Aufträge zur Komposition von instrumentaler Konzertmusik an, die er mit seinen Patches und elektronischen Systemen zur Klangbearbeitung und Echtzeitkomposition anreichert.

Geboren in Saarbrücken, Deutschland, studierte er zunächst Philosophie und Musikwissenschaft. Anschließend studierte er klassisches Klavier an der Musikhochschule seiner Heimatstadt bei Prof. Jean Micault.

Im Jahr 2008 zog er nach Paris und setzte sein Studium am CRR rue de Rome fort, arbeitete als Pianist und schrieb neue Musik für die Bühne.

Seit 2012 arbeitet er mit seinem Bruder und Mixed-Media-Künstler zusammen.

Im Jahr 2015 zog er auf die Insel Tahiti, mit einem Auftrag für ein Orchesterwerk der Deutschen Radio Philharmonie in Saarbrücken. Vor Ort signiert er ebenfalls die Tonspur des von Oceania Film und France Television produzierten Dokumentarfilms Marae – L’univers des pierres vivantes, der die kulturellen Ursprünge der polynesischen Bevölkerung und die postkoloniale Wiederaneignung ihrer Wurzeln im 21. Jahrhundert nachzeichnet. In Tahiti forscht er drei Jahre lang als Musikethnologe, auf der Suche nach den Spuren der noch praktizierten endemischen polynesischen Musik.

2018 kehrte er in die französische Metropole zurück, um mit der Deutschen Radio Philharmonie an seiner ersten Kreation für großes Orchester und Echtzeit-Elektronik Neopolis zu arbeiten, die 2015 in Paris begonnen und in Polynesien fertiggestellt wurde. Im Jahr 2019 wird er für den Quattropole-Preis für innovative Musik der Großregion nominiert und im Jahr 2020 erwirbt er den Master-Abschluss in Komposition am Conservatoire National Supérieur de Musique et de Danse de Paris (CNSMDP), indem er die Erfahrungen und seine Arbeiten des ersten Teils seiner Laufbahn als Autodidakt validiert.